Geleitwort für 2022
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.– Johannes 6,37
So lautet das Losungswort für das Jahr 2022. Vor mehreren Jahren während meines Theologiestudiums kam ein Kommilitone in der Mensa auf mich zu während ich Mittag aß und stellte mir unvermittelt folgende Frage: Wovor hast du Angst? Ich schaute ihn überrascht an und es schoss aus mir heraus: Vor dem Versagen. Kaum hatte ich mich von der überraschenden Frage und meiner Antwort gesammelt und wollte mit ihm darüber sprechen warum er mir diese Frage stellte. Und doch fuhr er direkt fort auch die anderen, die auch mit am Tisch saßen dieselbe Frage zu stellen.
Es war wohl eine Umfrage.
Ich kam nicht dazu meinen Kommilitonen zu fragen was das Ergebnis seiner Umfrage aussah und doch kann ich vermuten, dass ich nicht alleine mit dieser Antwort war. Ich erfuhr später, dass Psychologen sagen, dass zwei Formen von Grundängsten uns Menschen begleiten. Die Angst vor dem Versagen und noch größer, die Angst davor abgewiesen zu werden.
Jesus geht auf diese eine Grundangst von uns Menschen ein sagt: wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Was für eine Zusicherung.
Wer sich auf Jesus einlässt braucht keine Angst davor zu haben abgewiesen zu werden. Er kann sich ganz sicher angenommen wissen. Die Umkehrung unserer Angst davor abgewiesen zu werden ist unsere Sehnsucht nach bedingungsloser Annahme und Zugehörigkeit. Jesus sichert dir uns mir uns zu: bei bist du angenommen. Was für ein Versprechen.
Den Grund, warum wir uns sicher sein können, dass wir bei ihm angenommen sind finde ich genauso gewichtig wie das Versprechen selbst. Direkt davor sagt er ‚Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen‘. (V. 37) Was für eine Begründung.
Jesus sagt hier, dass wir überhaupt zu ihm kommen, rührt daher, dass uns der Vater zu ihm geführt hat. Deshalb können wir uns auch sicher sein, dass er uns nicht hinausstoßen wird. Das heißt, wenn du und ich das Bedürfnis verspüren auf Jesus zu zugehen, kommt es nicht lediglich aus uns selbst, sondern daraus, dass der Vater selbst und zu Jesus geführt hat. Deshalb können wir uns auch völlig sicher sein, dass wir von Jesus nicht abgewiesen werden, denn der Grund, dass wir überhaupt bei ihm sind kommt von außerhalb von uns. Du und ich stehen in Verbindung mit Jesus, weil uns der Vater zu ihm gezogen hat. Was für eine wunderbare Perspektive und unerschütterliche Grundlage von Sicherheit, dass wir angenommen sind.
Jesus fährt fort und sagt, was ihm der Vater aufgetragen hat, als er uns zu ihm führte.
… denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (V. 38-40)
Gottes Wille für uns ist, dass wir Seinen Sohn und damit Ihn erkennen und für immer leben. Und Jesus selbst wird dafür Sorge tragen, dass keiner von uns dabei verloren geht. Was für ein Versprechen. Was für eine Erfahrung.
Annahme, Sicherheit und Leben sind bei Jesus zu finden und er selbst sichert uns zu, dass er uns genau das schenken wird. Mögen wir genau das auch in diesem neuen Jahr erfahren.
Die äußeren Umstände in unserer Welt mögen ungewiss ausschauen und womöglich auch bleiben. Und doch können wir uns auf eines verlassen: bei Jesus sind wir sicher und angenommen. Gelobt sei ER dafür.
Simret Mahary
Pastor Adventgemeinde Frankfurt-Zentrum