Liebe Geschwister, liebe Freunde,
die momentane Zeit, in der wir leben, lässt sich für mich vergleichen mit einer nächtlichen Autofahrt im tiefen Odenwald, bei Nebel und ohne Fernlicht. Es ist unabsehbar, ob ein Reh dazwischenkommt oder ein Wildschwein plötzlich die Straße überquert. Man kann nur so viel und so weit sehen, wie die Scheinwerfer es schaffen.
Unwissenheit über das was kommt auszuhalten kann uns Menschen unruhig werden lassen. Wenn das obendrein in einer bedrohlichen Situation geschieht, steigt unsere Spannung.
Jemand sagte, dass wir uns momentan weltweit nicht in einer Krise befinden, sondern in einer Katastrophe, in einer Art Naturkatastrophe, die deshalb nicht überall so drastisch und vernehmbar erlebt wird, da sie stiller verläuft als eine Überflutung oder ein großer Feuerbrand oder eine Heuschreckenplage, wie sie zurzeit sich in Ostafrika niederschlägt. Nichtsdestotrotz ist die momentane Pandemie eine Katastrophe, die Menschen weltweit in unterschiedlichen Formen und Intensitäten zu spüren bekommen, und deren Folgen uns lange begleiten werden.
Und selbst wissen wir nicht genau wie die nächsten Schritte sein werden, und wenn ja, mit nur sehr begrenzter Sicht.
Diese Gedanken erinnern mich an ein Gespräch zwischen Jesus und seinen Jüngern, wie sie uns in Johannes 14 erzählt wird.
Nachdem Jesus seinen Jüngern Mut zugesprochen hat und ihnen vom Hause seines Vaters erzählt hat, wohin er sie eines Tages nehmen würde, spricht er davon, dass sie den Weg dahin eigentlich schon kennen würden (Jh. 14,1-4).
Daraufhin fragt ihn Thomas, einer seiner Jünger, verwundert: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen? (V.5) Thomas sagt quasi, wir wissen nicht mal wo du hingehst, geschweige denn, dass wir den Weg dahin wüssten.
So wie Thomas in seiner Situation weder Weg noch Ziel kannte oder im Stande war sich das vorzustellen, mag es vielen Menschen heute gehen. Was kommt auf uns zu? Und wie sollen wir das bewältigen?
Was wird Jesus Thomas antworten? ‚Wie gesagt, ich gehe zum Vater zurück und als meine Jünger werde ich euch auch eines Tages dorthin mitnehmen.‘˜ Mit dieser Antwort würde zumindest ich rechnen.
Umso überraschender finde ich das was Jesus an der Stelle sagt: Ich bin der Weg…. und niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (V.6)
Die Antworten nach Weg und Ziel liegen nicht in dem was die Jünger an Wegbeschreibung bekommen, ähnlich einer Google-Landkarte mit Wegmarkierungen. Sie liegt vielmehr darin, dass sie in Jesus selbst den Weg sehen, der sie zum Ziel führt, das wiederrum der Vater selbst ist. Sie werden also von einer Person zur anderen Person geführt und nicht nur von einem Ort zu einem anderen. Der Weg, der Jesus ist, führt zum Vater, bei dem sie am Ziel ankommen.
In der Aussage Jesu, ‚Ich bin der Weg‘˜ liegt die Einladung sich ihm als den Jenigen anzuvertrauen, der den Weg kennt, auch wenn wir ihn nicht klarsehen können. Noch mehr geht es darum zu erkennen, dass wir zum Vater finden, wenn wir in der Verbindung zu Jesus unseren Weg gehen.
Dieser Weg führt uns unweigerlich zum Vater. Bereits heute durch den Geist. Und eines Tages auch leibhaftig, wenn Jesus wiederkommt und uns zum Vater bringt, wo er ist.
Das heißt, so ungewiss und brüchig unsere Schritte heute sein mögen, und so unklar die Aussicht, können wir darauf vertrauen, dass wir nicht nur einen Begleiter an unserer Seite haben, der den Weg kennt, sondern dass er selbst der Weg ist, wohin uns unser persönlicher Weg und die Dinge, die wir zurzeit erleben, auch hinführen mögen.
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Eine der Fragen, die uns im Moment als Gemeinde auch begleitet ist wann und in welcher Form wir als Adventgemeinde Frankfurt-Zentrum gemeinsam vor Ort Gottesdienste erleben können. Die momentanen Lockerungen der Regierung, die seit dieser Woche auch religiöse Versammlungen in Hessen zulässt, macht diese Frage naheliegend. Der Wunsch nach Begegnung und Gottesdienst, die einige von uns empfinden ist nachvollziehbar und ein Ausdruck von Verbundenheit, Freude an Gemeinschaft und am gemeinsamen Hören von Gottes Wort. Allerdings hängen damit eine Reihe von praktischen Fragen zusammen, die in Ruhe überlegt und angegangen werden müssen – angefangen von Sicherheitsvorkehrungen, wie Abstand und die damit verbundenen Begrenzung der möglichen Gottesdienstteilnehmer, bis hin zu einer angepassten Gottesdienstform und den Kriterien der Teilnahme in einer größeren Gemeinde, wie unsere. Um diese verschiedenen, komplexen Fragen zu erörtern sind wir im Moment als Gemeindeleitungsteam und als Gemeinderat im Gespräch, sowie mit der Leitung der Mittelrheinischen Vereinigung, die aus sehr guten Gründen nur in dem Fall Gottesdienste in Räumen unserer Freikirche zulässt, wenn ein klares Konzept vorliegt, das die Vorgaben der Landesregierung Hessen entspricht. All diese Sachen brauchen entsprechend Zeit und gute Vorarbeit unter Berücksichtigung unterschiedlicher Aspekte. Dazu werden wir euch als Gemeindeleitungsteam auf den laufenden halten.
Bis dahin sind wir nach wie vor eingeladen weiter gemeinsam den Gottesdienst mitzufeiern, wie er uns dankbarer weise vom engagierten Team des Hope TV angeboten wird: An diesem Sabbat mit Pastor Johannes Naether, der die Predigt mit dem Titel ‚Nicht nur sauber, sondern rein‘˜ hält und im Talk zu dem Thema ‚Endzeit: bin ich gerettet?‘˜
Wie immer ist der Gottesdienst ab 09:30Uhr hier zu erleben:
https://www.hopechannel.de/tv/live/
Wer Freude daran hat zu sehen, welche leckere Sachen wir so mit der Natur machen können, kann gerne dieses schöne Video anschauen:
Den Kindern in unserer Gemeinde wird das, was dort zu sehen und zu hören ist, bestimmt bekannt vorkommen, denn sie haben schon mal eine Geschichte von Annika dazu gehört.
Die aktuellen Ausgaben von Adventisten Heute sowie das Hope Magazine können hier als PDF heruntergeladen werden:
Euch allen Gottes Segen und einen friedvollen Sabbat.
Beste Grüße,
Simret